Google stellt Google ein
Im Rahmen des Frühjahrsputzes und nach Produktbewertungen fielen die letzten Jahre immer wieder Dienste wie beispielsweise die Google-Startseite oder der gehypte Dienst Google Wave aus dem Google-Portfolio. Erst vor wenigen Wochen wurde verkündet, dass der Dienst zum Lesen von Newsfeeds bald eingestellt wird. Jetzt soll auch die Suchmaschine daran glauben."Wir haben festgestellt, dass immer weniger im Internet gesucht wird", teilte ein Pressesprecher von Google Deutschland mit. Laut Umfragen und statistischen Auswertungen, die vom Konzern in Auftrag gegeben wurden, sind drei Fälle zu unterscheiden.
Erster Fall: Der Kenner
Die Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, hat bereits alles wesentliche gesucht und weiß wo sich die Informationen befinden. Die wichtigen Webseiten werden mittlerweile direkt in den jeweiligen Browser eingegeben oder wurden bereits als Lesezeichen/Bookmarks/Favoriten abgespeichert und können auf einen Klick aufgerufen werden. Dies stellt einen großen Vorteil gegenüber der Eingabe in das Suchfeld einer Suchmaschine dar.Zweiter Fall: Real-Life-Search
Aktuellen Umfragen zufolge, benutzen immer weniger Menschen heutzutage Suchmaschinen, um an Informationen zu gelangen. Auch die Nutzungsstatistiken des bisherigen Suchmaschienenkonzerns Google belegen dies. Aber wie erhalten die Menschen heutzutage Antworten auf ihre Fragen? Google Deutschland dazu: "Wir haben erfahren, dass heutzutage wieder mehr Kommunikation im direkten Umfeld aufkommt. Wenn man eine Frage hat, dann stellt man diese direkt bei den Mitmenschen. Im Grunde haben wir das mit unserer Umfrage ja auch so gehandhabt".Es liegt auf der Hand: Wer Antworten auf seine Fragen erhalten möchte, stellt diese direkt bei Freunden oder in der Familie. Oftmals gibt es hier eine direkte Information und je persönlicher die Frage ist, desto weniger konnte Google hierzu eine Auskunft geben. "Wir haben immer wieder versucht, so viel Daten wie nur möglich von unseren Nutzern zu sammeln, aber sind leider nicht an alle Informationen gekommen", so der Konzern. Und letztendlich ist das ein Kriterium, warum die Suchmaschine nicht alle Informationen liefern konnte.
Dritter Fall: Konkurrenz
Die wenigen Suchanfragen, die noch im Internet vorgenommen werden, kommen in der Regel von Internet-Neulingen, die sich noch nicht so gut im World Wide Web auskennen (vergleiche "Erster Fall: Der Kenner"). Aufgrund der geringen Sachkenntnis, wissen diese Nutzer auch nicht, welche Suchmaschine am besten geeignet ist und greifen auch gerne mal zu Angeboten der Konkurrenz.Mittlerweile gibt es viele Suchanbieter, der Markt ist überschwemmt. Von Google hat man zwar schon mal gehört, aber aufgrund der Produktvielfalt (Drive, Plus, Calendar, Docs, Blogger, Picasa, etc.) ist vielen inzwischen nicht klar, ob Google überhaupt eine Suchmaschine anbietet. Und nach Google zu suchen, ist nur ein zusätzlicher Schritt, der für die generelle Suche nicht sinnvoll ist.
Abschaltung der Suchmaschine
Aus den genannten Gründen hat Google beschlossen, seinen Suchdienst Google in zwei Schritten einzustellen: Zunächst wird die Suchmaschiene entsprechend markiert. Mit dem Zusatz "Beta" versehen, wird den wenigen Nutzern angezeigt, dass die Weiterentwicklung eingestellt wird. Google nutzt schon seit langem das Kennzeichen "Beta", da will man seinem bisherigen Verhalten treu bleiben.Dann wird in genau einem Jahr, am 1. April 2014, der Suchmaschinendienst geschlossen. Die Webseite von Google wird dann ein Auflistung aller Google-Dienste aufführen - den Suchdienst wird man dort aber vergeblich suchen.
Weiterführende Links:
Nach Schreiben des Artikels habe ich noch weitere diesbezügliche Artikel gefunden:- http://www.googlewatchblog.de/2013/04/google-stellt-das-suchen-ein/
- http://www.der-postillon.com/2013/03/google-stellt-suchmaschine-zum-1-juli.html